WEIN-GLOSSAR

  • Abbeeren

    lösen der Beeren von den Traubenstielen
  • Abgang

    Der nach dem Schlucken verbleibende Geschmack. Sozusagen der Eindruck oder Nachklang, den ein Wein hinterlässt.
  • Abstich

    trennen des Jungweines von der Hefe (Bodensatz), durch umfüllen in andere Behältnisse
  • Adstringenz

    Hoher Anteil an Tanninen ist, vor allem bei jungen Rotweinen, verantwortlich für ein pelziges Gefühl auf der Zunge. Man hat das Gefühl der Mund zöge sich zusammen.
  • Alkohol

    Erstmals gelang dem persischen Arzt und Naturwissenschaftler Abu Bakr Mohammad Ibn Zakariya al-Razi die Destillation von Alkohol (Ethanol) aus Wein. Er benannte die erzeugte Flüssigkeit „das ganze“ (Alkoll). Der Arzt entdeckte die desinfizierende Eigenschaft von Alkohol und setzte ihn zu medizinischen Zwecken ein. Der Hauptbestandteil an Alkohol im Wein ist Ethanol. Weitere Alkohole sind: Methanol (aus dem Pektin der Beeren durch Esterasen abgespalten) Sein Vorkommen ist bei Botrytisbefall und in Rotwein durch erhöhten Kontakt (zweimal gepresst) mit den Beerenhäuten. Propanol 1, Probanol 2, Butanol 1, Butanol 2 sind, von Bakterien gebildet – Indikatoren für verdorbenen Wein darüber hinaus finden sich noch mehrwertige aliphatische Alkohole im Wein.
  • Amtliche Prüfnummer (AP)

    Die Nummer ist auf jedem Etikett eines deutschen Weines zu finden, sie gibt Auskunft über die Prüfstelle, den Ort des Erzeugers sowie über den Erzeuger selbst, über den Jahrgang und das Jahr der Prüfung.
  • Anthocyane

    sekundäre Pflanzenstoffe; wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe; Farbpigmente in der Beerenhaut
  • Assimilation

    Assimilation bedeutet bei der Pflanze, die Umwandlung von Körperfremden Stoffe in Körpereigene Stoffe mittels einer Energiezufuhr. Beispielsweise bei der Photosynthese: CO2 aus der Luft wird z.T. zu Kohlenhydraten mittels Sonnenlicht umgewandelt.
  • Atmen

    Das Agieren des Weines nach dem Öffnen mit dem Luftsauerstoff
  • Ausbau

    Arbeiten im Winzerkeller von der Gärung bis zur Abfüllung in die Flasche
  • Bacchus

    Gott des Weines und der Fruchtbarkeit
  • Barrique

    Die Bezeichnung für ein Fass, das 225 Ltr. fasst. Das Material ist üblicherweise Eiche. Der Ausbau des Weines setzt bei der Lagerung ein. Aromastoffe des Holzes und Gerbstoffe gehen in den Wein über. Zugleich findet, gewollt, eine geringe Oxidation statt.
  • Biegedraht

    Draht bzw. Drähte im unteren Bereich des Spaliers. Unterstützungsdrähte für das Anbinden der Ruten.
  • Blume

    Bukett des Weines, sein Geruch
  • blumig

    hoher Gehalt an Duftstoffen
  • Botrytis

    Der Grauschimmelpilz (Botrytis Cinerea) ist ein bekanter Vertreter dieser Familie. In den Qualitätsstufen von „Wein bzw. deutscher Wein“ bis einschließlich „Prädikatswein-Spätlese“ ist Botrytis unerwünscht. Ab der Qualitätsstufe „Prädikatswein-Auslese“ bis einschließlich „Prädikatswein-Eiswein“ ist er bei Weissweinsorten erwünscht. Man spricht in diesen Qualitätsstufen von einer sog. „Edelfäule“. Bei Rotweinsorten ist er generell unerwünscht, da er die Farbstoffe zerstört.
  • Bukett

    olfaktorischer und gustatorischer Gesamteindruck eines Weines (ursprl. aus dem franz. = Blumenstrauß)
  • C/N Verhältnis

    Durch das C/N Verhältnis wird ermittelt, ob Humus reich oder arm an Stickstoff ist. Ist der C/N-Wert niedriger als C/N 10, so können bei biologisch aktiven Böden die Mikrorganismen den Humus besser abbauen. Nitratmengen sind dementsprechend Größer. Wenn der C/N-Wert größer als 14 ist, so hatt der Humus kaum Stickstoff. Berechnung: (Humusgehalt in % x 0,58) / ges. Stickstoffgehalt in % = C/N-Verhältnis
  • Cabernet Sauvignon

    Sie wurde in Frankreich bereits im Jahre 1635 urkundlich erwähnt. Weltweit werden ca. 165.00 ha dieser Sorte angebaut. In Deutschland beläuft sich die Anbaufläche auf über 359 ha, von denen etwa die Hälfte in der Pfalz steht, weitere 106 Hektar gibt es in Rheinhessen. Cabernet Sauvignon zählt zu den sehr spät reifenden Rebsorten. Seine Trauben enthalten besonders viele Kerne, Farbstoffe und Tannine, wodurch der Wein eine tiefdunkle Farbe erhält und für einen Barrique-Ausbau sowie eine langjährige Lagerung hervorragend geeignet ist. Die Weine des Cabernet Sauvignon haben großen Charakter und besitzen den typischen Geschmack von schwarzen Johannisbeeren (Cassis) und ein Aroma von grüner Paprika. Eine Besonderheit der Sorte ist, dass unter verschiedensten Klima- und Bodenbedingungen das Bouquet und der Geschmack des Weines unverwechselbar bleiben. Als Begleiter zum Menü eignet sich der Cabernet Sauvignon hervorragend zu gebratenem Rind- oder Lammfleisch mit dunklen Saucen. (Quelle: Deutsches Weininstitut)

  • Chardonnay

    Anbau Der Chardonnay stellt an den Standort ähnlich hohe Ansprüche wie ein Weißburgunder oder auch ein Riesling. Randlagen sind demnach ungeeignet. Am besten gedeiht er auf tiefgründigen, kalkigen und warmen Böden. Chardonnay besitzt eine gute Winterhärte, er ist nicht besonders anfällig gegen Krankheiten, lediglich die dünnen Beerenschalen begünstigen die Botrytisbildung. Er wird weiträumig gepflanzt. Höhere Stämme verbessern die Blühfestigkeit. Im Herbst reift er – ähnlich wie der Weißburgunder – recht spät und kann kurz vor dem Riesling geerntet werden. Die Oechslegrade liegen auf Weißburgunderniveau, bei geringen Erträgen auch darüber. Die Säurewerte erreichen in geeigneten Lagen ein ansprechendes Niveau.

    Bedeutung Chardonnay ist eine der populärsten Rebsorten der Welt. Sie ist in praktisch allen weinbautreibenden Ländern vertreten und besetzt weltweit eine Anbaufläche, die nahezu der des Rieslings entspricht. Auch in Deutschland nimmt ihr Anbau langsam, aber beständig zu. Alljährlich kommen 50 bis 100 Hektar dazu. Mit nahezu 1.678 Hektar Anbaufläche hat der Chardonnay 2014 einen Anteil an der deutschen Gesamtrebfläche von 1,6 Prozent. Gerade in Bereichen mit einem traditionell hohen Anteil an Burgundern (z.B. am Kaiserstuhl in Baden oder an der Südliche Weinstrasse in der Pfalz) wird er mit guten und besten Ergebnissen angepflanzt.
    Genuss Da Chardonnay in verschiedenen Qualitätsstufen vom frischen Qualitätswein bis zur wuchtigen, trockenen Auslese angeboten wird, kann er für die verschiedensten Anlässe eingesetzt werden. Leichte, junge Weine begleiten gut Fisch und Meeresfrüchte, kräftige oder holzbetonte Weine passen zu Gebratenem ebenso wie zu herzhaftem Käse.
    Ausbau/Geschmack Die meisten Weine werden trocken ausgebaut. Neben dem Ausbau im Edelstahltank ist der Barrique – Ausbau bei dieser Sorte sehr verbreitet. Dafür eignen sich allerdings nur hochwertige Grundweine. Frische, fruchtige Weine werden auch versektet. Der Duft von Melonen, exotischen Früchten, überreifen Stachelbeeren oder auch nicht ganz reifen Äpfeln ist typisch für den Chardonnay. Gehobene Qualitäten besitzen meist reichlich Alkohol und Extrakt, sie sind stoffig und nachhaltig. Sind sie im Barrique ausgebaut, ergänzen Holzaromen die primären Fruchtaromen.

    Geschichte Wie viele andere alte Rebsorten hat auch der Chardonnay seinen Ursprung in Vorderasien. Mit der Ausbreitung der Weinkultur kam die Sorte nach Frankreich und fand insbesondere im Burgund eine neue Heimat. Eine Siedlung bei Tournus mit dem Namen „Chardonnay“ könnte der Sorte ihren Namen gegeben haben. Im Burgund kümmerten sich die Klöster um die Ausbreitung und Pflege der Sorte. Seit Jahrhunderten steht der Chardonnay für große Weißweine aus dem Burgund und auch in der Champagne spielt er eine essentielle Rolle. In Deutschland erfolgte die Zulassung im Jahr 1991. Da jedoch schon in früheren Jahren verschiedene Betriebe Pflanzgut aus Frankreich bezogen, sind einige deutsche Chardonnay – Bestände wesentlich älter. (Quelle: Deutsches Weininstitut)

  • Cuvée

    Verschnitt verschiedener Rebsorten oder Jahrgänge
  • Degorgieren

    Trennen des Sektes/Champagners von der Hefe. Hierzu werden die Flaschen in ein Rüttelpult „auf den Kopf“ gestellt. Anschließend, wenn sich die Hefe auf den Kronkorken abgesenkt hat, wird der Flaschenhals vereist, der Kronkorken entfernt und dabei die Hefe herausgeschossen.
  • Dekantieren

    Trennen des Weines vom Depot, durch behutsames Umfüllen in bspw. eine Karaffe. Zugleich atmet der Wein, das heißt er reagiert mit Luftsauerstoff.
  • Deutsche Weinstraße

    Ist die Bezeichnung für die Verbindung der Weinbauorte, die an der Haardt gelegen von Bockenheim an der Weinstraße bis Schweigen-Rechtenbach reicht.
  • Disaccharide

    auch bekannt als Zweifachzucker. Bestehen aus organisch-chemischen Verbindungen der Kohlenhydratgruppen. Gebildet werden sie aus zwei Monosacchariden.
  • Dornfelder

    Anbau Es handelt sich um eine robuste, wenig anfällige Rebsorte. Sie neigt, lässt man ihrem Wachstumsdrang freien Lauf, zu hohen Erträgen. Deshalb schneiden viele Winzer zu Beginn der Reifeperiode einige Trauben ab, um den Ertrag zu reduzieren und damit die Konzentration der Inhaltsstoffe auf die verbleibenden Trauben zu unterstützen. Die Trauben wachsen lockerbeerig und sind daher wenig fäulnisgefährdet. Die Rebe stellt höhere Ansprüche an den Boden; so begnügt sie sich ungern mit sandigen oder steinigen Standorten. Zudem eignet sie sich nicht für allzu frostgefährdete Lagen.

    Bedeutung Mitte der siebziger Jahre, bis dahin gab es gerade mal 100 Hektar Dornfelder-Weinberge, begann sich die Sorte Dornfelder durchzusetzen. Heute sind rund 8.000 Hektar mit der roten Neuzüchtung bestockt, etwa acht Prozent der deutschen Rebfäche. Lediglich der Spätburgunder wird unter den roten Sorten noch häufiger angebaut. Ihre größte Akzeptanz fand die Sorte Dornfelder bei den pfälzischen (3.100 Hektar Anbaufläche) und rheinhessischen Winzern (3.500 Hektar), doch ist die Sorte auch in den meisten anderen Anbaugebieten zu finden. An der Nahe, in der Pfalz, in Rheinhessen und in Württemberg zählt der Dornfelder zu den „Classic“-Rebsorten. Längst ist die Neuzüchtung von vor 50 Jahren zu einem deutschen Rotweinklassiker gereift und erfreut sich seit Jahren einer immensen Nachfrage.
    Genuss Dornfelder sind, wie andere kräftige Rotweine, natürlich ideal für die kühlere Jahreszeit, insbesondere, wenn sie etwas abgelagert sind. Sie passen dann auch zu kräftigem Braten, Wild oder Käse. Andererseits bereiten auch fruchtige Ausbauvarianten aus der letzten Ernte, im Sommer sogar leicht gekühlt, Trinkspaß.

    Ausbau/Geschmack Die Sorte wird vornehmlich als trockener Rotwein, teilweise auch halbtrocken ausgebaut. Es gibt zwei unterschiedliche Ausbaustile. Der erste betont die intensiven Fruchtaromen wie Sauerkirsche, Brombeere und Holunder und wird jung auf den Markt gebracht. So ist teilweise der neue Jahrgang bereits als Primeur zu kaufen. Andere Winzer bauen den Dornfelder im großen oder kleinen Holzfass (Barrique) aus, betonen mehr die Gerbstoffe und Struktur des Weins und nehmen die Fruchtaromen zurück. Meist handelt es sich um gehaltvolle, geschmeidige und harmonische Weine. Unschwer ist der Dornfelder bereits an seiner tiefdunklen Farbe zu erkennen. Selten finden sich Dornfelder-Sekte oder ein Roséwein aus Dornfelder.

    Geschichte Der Dornfelder ist die erfolgreichste deutsche Neuzüchtung bei den Rotweinsorten. Seine Ursprünge führen nach Württemberg, in den Ort Weinsberg. Dort gab der Weinbaufachmann Imanuel Dornfeld den Anstoß zur Gründung der dortigen Weinbauschule. August Herold – er lebte von 1902 bis 1973 – züchtete dort bereits 1955 den Dornfelder. Dazu kreuzte er die Sorten Helfensteiner (eine Kreuzung aus Frühburgunder und Trollinger) und Heroldrebe (eine Kreuzung aus Portugieser und Limberger). Es dauerte einige Jahre, bis sich die Sorte unter den Winzern etablierte. Anfänglich wurde sie zum Verschnitt mit hellen Rotweinen („Deckrotwein“) benutzt, um diesen eine dunklere Farbe zu geben, bis man das Potenzial des Dornfelders erkannte. (Quelle: Deutsches Weininstitut)

  • Drahtrahmen

    bei der Spaliererziehung bestehend aus: zwei Biegedrähten und zwei bis drei Heftdrahtpaaren
  • Edelfäule

    Für die Edelfäule ist der Grauschimmelpilz Botrytis Cinerea verantwortlich. In einigen Qualitätsstufen ist er bei Weißweinsorten erwünscht. Dieser begünstigt eine Bindung von Zucker, Säuren und Aromastoffen in den einzelnen Beeren.
  • entrappen

    auch Abbeeren genannt; trennen der Traubenbeeren vom Stielgerust mittels eines Entrappers (Abbeermaschine)
  • Esca

    Esca ist eine Holzerkrankung und besteht aus einer Kombination bzw. einer Ansammlung verschiedener Pilzarten. Esca tritt dabei entweder chronisch oder akut auf. Die Inkubationszeit von Esca beträgt 4 bis 7 Jahre. Esca breitet sich also sehr langsam aus und zerstört dabei die Leitbahnen.
  • Evaporation

    ist die Verdunstung von Wasser auf unbewachsenen Böden
  • Farbe

    Ist das Ergebnis des Zusammenspieles von Pigmenten (beim Rotwein, aus Schale und Kernen) sowie Phenolen (beim Weißwein). Während Rotwein in der Regel blasser wird, dunkelt Weißwein nach – bis hin zu einem satten goldfarbenen Ton. Die zu unterscheidenden Farbtöne sind: himbeerfarben, granatfarben, purpur, rubinrot, kirschrot, ins Violette spielend, rotbraun, rosé, gelbgrün, strohgelb, goldgelb. Desweiteren ist die Farbintensität von Bedeutung: intensiv, tief, hell, klar, fein, transparent, glänzend, funkelnd, hell strahlend. Neben Farbe/ Farbintensität sind Klarheit, Transparenz, Reinheit, Trübung und Tiefe vor einem weißen Hintergrund zu prüfen.
  • Federweißer

    ist ein Most, der noch nicht durchgegoren ist, also nur einen Teil des Zuckers in Alkohol umgewandelt hat
  • fruchtig

    oft bei jungen Weinen, Geschmack und Geruch von frischem Obst ( von A wie Apfel, Aprikose, Brombeeren, Erdbeeren, Pfirsich, bis zu Z wie Zitrusfrüchte sind viele Obstsorten schmeck- und riechbar)
  • Gärung

    Die Gärung oder auch Fermentation genannt, ist biologisch gesehen ein enzymatischer Vorgang, bei dem organische Stoffe umgewandelt werden.
  • Gemisch

    Lösung von Stoffen (z.B. Kochsalz und Wasser); es wird in homogen (einheitliches Gemisch) und heterogen (uneinheitliches Gemisch; z.B. Wasser und Öl) unterteilt
  • Gesamtalkoholgehalt

    vorhandener Alkoholgehalt + potentieller Alkoholgehalt
  • Gewürztraminer

    Anbau Gewürztraminer hat eine sehr dicke, leicht rötlich eingefärbte Schale und kann eine hohe Reife bis in höchste Auslesegradationen erreichen. Wegen der Verrieselungsneigung fallen die Erträge oft niedrig aus, die Traubenmenge schwankt von Jahrgang zu Jahrgang. Im langjährigen Mittel erreichen Gewürztraminerweinberge selten mehr als die Hälfte des zulässigen Hektarertrags. Schon die geringen Erträge deuten darauf hin, dass es sich beim Traminer um eine der hochwertigsten deutschen Rebsorten handelt.

    Bedeutung Der Gewürztraminer, angebaut auch im Elsass, in Südtirol, Australien oder Kalifornien, erreicht in Deutschland eine Anbaufläche von 918 Hektar, das ist weniger als ein Prozent der deutschen Rebfläche. Über die letzten Jahrzehnte ist einerseits kein Zuwachs auszumachen, andererseits wird die Spezialität immer wieder neu gepflanzt, wo Rodungen notwendig sind. So stehen in der Pfalz knapp 390, in Baden (mit Schwerpunkt Kaiserstuhl) etwa 150 und in Rheinhessen 166 Hektar Gewürztraminer-Weinberge; in Sachsen zählt der Gewürztraminer zu den regionalen Spezialitäten. Die rege Beteiligung an Wettbewerben um die besten Traminerweine, wie sie von den Südtirolern und Pfälzern alljährlich durchgeführt werden, belegt, dass die Sorte eine treue Fangemeinde hat. Zu den raren Spezialitäten zählen die Sekte und Trester-Brände vom Gewürztraminer.
    Genuss Das aromatische Bukett, ergänzt durch einen herb-würzigen Fruchtgeschmack, macht den Gewürztraminer zu einer Sorte für Liebhaber aromatischer Weine. Er passt trocken bis halbtrocken ausgebaut zu Wildpasteten, Geflügel mit aromatischen Saucen, Schnecken und würzig-aromatischen Ragouts. Gut gereift und edelsüß wird er als Aperitif geschätzt. Süße Spätlesen und edelsüße Auslesen gefallen sehr gut zu aromatischen und unter Verwendung von Marzipan, Schokolade oder Bränden zubereiteten Desserts. Besonders geschätzt wird die Verbindung von Gewürztraminer und Munsterkäse oder fettreichem Blauschimmelkäse.
    Ausbau/Geschmack Aus der sehr aromatisch-würzigen Sorte können gewöhnliche, aber auch hochfeine Weine erzeugt werden. Je nach Boden und Ertrag sind die Weine eleganter oder schwerer – mit teilweise beachtlichem Alkoholgehalt – ausgeprägt. Gemeinsam ist allen eine relativ milde Säure. Typische Gewürztraminer haben je nach Qualitätsstufe eine strohgelbe bis goldgelbe Farbe und verströmen, mal dezent, mal üppig, einen Duft, der an abblühende Rosen erinnert; mitunter findet man auch den Duft von Akazienblüten, Veilchen, Honig, Marzipan, Quittengelee, Bitterorangen oder Maracuja. Edelsüße Auslesen eignen sich zu langjähriger Lagerung.

    Geschichte In dem pfälzischen Weindorf Rhodt steht ein sortenreiner, etwa 400 Jahre alter Gewürztraminerweinberg. Schon dieses Denkmal der Weinkultur verweist darauf, dass der Gewürztraminer eine der ältesten, auch heute noch angebauten Rebsorten ist. Einzelne Forscher vermuten eine griechische Herkunft. Umstritten ist, ob der Ort Tramin in Südtirol als Herkunftshinweis verwertbar ist. Immerhin wurde dort bereits im 15. Jahrhundert Traminer als Messwein an die Klöster geliefert. In Deutschland belegen historische Dokumente die Existenz der Sorte für das 16. Jahrhundert; damals gab es eine Anbauempfehlung für diese Sorte. Berichte über neue Züchtungsvarianten des Gewürztraminers aus dem 18. Jahrhundert zeigen, dass schon damals erfolgreich eine Rebenselektion betrieben wurde. Zusammen mit Riesling und einer ertragreichen Sorte wurde der Gewürztraminer im klassischen „gemischten Satz“ in einem Weinberg angepflanzt. Doch die Ertragsunsicherheit verhinderte schon in der Vergangenheit eine Eroberung größerer Rebflächen. (Quelle: Deutsches Weininstitut)

  • Grauburgunder

    Anbau Grauburgunder liefert recht gute Erträge und, wenn gewollt, hohe Mostgewichte. Die Dichtbeerigkeit erleichtert den Botrytisbefall zur Erzeugung edelsüßer Weine. Die Sorte ist wenig krankheitsanfällig und kaum frostempfindlich. Sie gedeiht besonders gut auf Lößterrassen, aber auch auf Kalkboden und steinigen Untergründen. Lehmige Böden sind weniger geeignet. Ertragsreduzierungen und effizientes Ausdünnen des Behangs sind gut möglich und werden vielfach praktiziert.

    Bedeutung Den Grauen Burgunder treffen wir heute nicht nur in Mitteleuropa, sondern auch in Übersee an. In Deutschland hat der Graue Burgunder wieder zunehmend an Bedeutung gewonnen. Zur Zeit sind gut 5.600 Hektar – das entspricht 5,5 Prozent der deutschen Rebfläche – mit dieser Sorte bestockt. Früher wurde der Graue Burgunder meist mit dem Synonym „Ruländer“ bezeichnet. Dies waren aber meist süße und gehaltvolle Weine, während hingegen der Graue Burgunder nunmehr vorwiegend trocken ausgebaut wird. Insbesondere die badischen Winzer widmen dem Grauburgunder mehr als 12 Prozent ihrer Anbauflächen. So kommen über 1.900 Hektar zusammen. Die Pfälzer steuern knapp 1.400 Hektar bei, die Rheinhessen fast 1.500 Hektar, die Nahewinzer etwa 270. In neun von dreizehn deutschen Anbaugebieten zählt der Grauburgunder zu den „Classic“-Rebsorten.
    Genuss Ein junger, leichter, trockener bis halbtrockener Grauburgunder ist als Sommerwein gut geeignet. Trockene Kabinettweine und Spätlesen harmonieren gut mit Meeresfrüchten, kräftigem Seefisch, Pasta, Lamm, Wildgeflügel und Jungwild sowie reifem Weichkäse. Barriqueweine zu intensiv schmeckenden Lammgerichten und leichten Wildgerichten, etwa Wildgeflügel oder Reh. Fruchtig-süße Spätlesen oder edelsüße Auslesen passen besonders gut zu fettreichem Edelpilzkäse und zu Desserts mit Honig, Mandeln oder Marzipan.
    Ausbau/Geschmack Der Grauburgunder wird gerne im Stahltank, im großen Holzfass, aber auch im Barrique mit biologischem Säureabbau ausgebaut. Grauburgunder werden meist trocken, mittelkräftig und etwas säurebetont, Ruländer dagegen häufig als gehaltvolle Weine mit betonter Süße angeboten. Je nach Ausbaumethode und Qualitätsstufe ist das Farbbild blassgelb, goldgelb oder gar bernsteinfarben. Zugeordnet werden dem Grauburgunder insbesondere Duftaromen von grünen Nüssen, Mandeln, frischer Butter sowie fruchtige Aromen, die an Birne, Trockenobst und Rosinen, Ananas und Zitrusfrüchte erinnern. Daneben treten aber auch vegetative Noten von grünen Bohnen oder Paprikaschoten auf.

    Geschichte Von Burgund gelangte er in die Schweiz und nach Ungarn und vermutlich von dort im 14. Jahrhundert in unsere Regionen. Die französische Bezeichnung Pinot geht auf das französische „pin“ (Kiefer) zurück und beschreibt die an Kieferzapfen erinnernde Traubenform. Die Bezeichnung Ruländer geht auf den Kaufmann Johann Ruland zurück, der 1711 im pfälzischen Städtchen Speyer in einem Garten die (ihm unbekannten) Burgunderreben vorfand und vermehrte. Die hohe Qualität der Weine überzeugte die Winzer wohl schon im 19. Jahrhundert; stolz gaben sie der Sorte regional unterschiedliche Namen, die zwischenzeitlich verschwunden sind. „Ruländer“ ist der Name, unter dem die Rebsorte klassifiziert ist, „Grauer Burgunder“ und „Grauburgunder“ sind die für deutsche Weine dieser Sorte zulässigen Synonyme. (Quelle: Deutsches Weininstitut)

  • harmonisch

    gut ausgewogene Komposition der Inhaltsstoffe
  • Inertgas

    Gase die i.d.R. keine Reaktion eingehen bzw. Reaktionsträge sind. Sie werden in der Kellerwirtschaft eingesetzt um z.B. Luft aus Tanks zu verdrängen. Inertgase sind u.a. Stickstoff, Argon, Krypton, Xenon, Neon, Helium, Radon, …
  • Inkubationszeit

    Zeit zwischen der Infektion von Krankheitserregern und dem Ausbruch der Krankheit.
  • Internodien

    Der Abstand von Knospe zu Knospe an den Trieben
  • Jahrgang

    Das Erntejahr des Weines. Entscheidend für die Qualität eines Jahrganges sind klimatische Bedingungen.
  • Jung

    ein Wein der noch nicht gereift ist, seine Reife noch nicht erreicht hat.
  • Jungfernwein

    Erster Wein von neu gepflanzten Reben, kann in der Regel das erste Mal nach drei Jahren gelesen werden.
  • Jungwein

    fertig vergorener, noch nicht von der Hefe getrennter, trüber Wein.
  • Kerner

    Anbau Die Kernerrebe liebt Böden, die weder zu nass noch zu trocken sind. Eine lange Reifezeit bis in den Spätherbst ermöglicht Mostgewichte über denen des Riesling. Holzreife und Frosthärte sind gut, die Laubarbeit gestaltet sich arbeitsaufwändig. Die robuste, winterharte Rebe mit dickschaligen, gelbgrünen Beeren gilt allerdings als anfällig gegenüber Oidiumbefall, zudem war einige Jahre durch den Arabis-Mosaik-Virus ein Kernersterben zu beobachten. Die Sorte liefert gute, recht kontinuierliche Erträge mit meist für Prädikatsweine ausreichenden Mostgewichten.

    Bedeutung Anfang der siebziger Jahre freundeten sich die Winzer und Verbraucher mit der markanten Neuzüchtung an. Ausgehend von der Pfalz verbreitete sie sich in allen deutschen Anbaugebieten und wird auch im Ausland zu Versuchszwecken angebaut. Im Jahre 1992 erreichte der Kerner mit einer Anbaufläche von 7.826 Hektar den Höhepunkt seiner Popularität, seitdem zeigt sich im Anbau eine rückläufige Tendenz. Derzeit sind noch etwa 2.900 Hektar mit dieser Rebsorte bestockt, etwa 900 Hektar in Rheinhessen und in der Pfalz sowie ca. 270 Hektar an der Mosel und 200 Hektar in Franken.
    Genuss Getrunken werden die saftigen Schoppenweine als Durstlöscher, auch für eine Schorle eignet sich die lebendige Säure des Kerner. Trockene oder halbtrockene Weine gehobener Qualität passen gut zu leichten und dezenten Vorspeisen, wie Fisch- oder Gemüseterrinen, zu sommerlichen Salaten, zu Fisch, Geflügel und Kalbfleisch, zu Spargelgerichten, zu mildem Schnittkäse und Frischkäse. Fruchtig süße Spätlesen passen besonders gut zu Desserts auf Apfelbasis.
    Ausbau/Geschmack Kerner wird in allen Qualitätsstufen bis zur Auslese angeboten und entsprechend ausgebaut. So gibt es den kernigen Schoppenwein genauso wie die Spätlese, teilweise auch Sekt, meist in der Geschmacksrichtung (extra-) trocken. Farblich bewegt sich der Kerner meist zwischen hellgelb und strohgelb. Das Bukett ist etwas aromatischer als beim Riesling, er ist säurebetont, feinaromatisch und fruchtig (Birne, Orangenkonfitüre, Grüner Apfel, Johannisbeere, Aprikose, Eisbonbon) und manchmal mit einem leichten Muskatton versehen.

    Geschichte Rebzüchter August Herold von der Außenstelle (Lauffen am Neckar) der „Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau“ in Weinsberg war damals geistiger Vater der Neuzüchtung. Daher sprach man zu Beginn von „weißem Herold“, später wurde die Rebsorte mit Bezug auf den schwäbischen Dichter Justinus Kerner, der in Weinsberg gelebt hatte, in Kerner umbenannt. Kerner hat in allen deutschen Weinbaugebieten Bedeutung erlangt, besonders feinfruchtig wird er in Württemberg um Heilbronn. Die Rebsorte erhielt 1969 Sortenschutz. Anpflanzungen sind im nördlichen Teil Südtirols (Eisacktal – Valle Isarco) um Brixen, in der Schweiz (18,5 Hektar, Stand 2007, Quelle: Office fédéral de l’agriculture OFAG) und in Südafrika bekannt. 1974 wurde eine Mutation des Kerners gefunden, die neue Rebsorte Kernling. (Quelle: Deutsches Weininstitut)

  • Kolloide

    Tröpfchen / Teilchen, die in einem anderen Medium, z.B. in Flüssigkeit, fein verteilt bzw. in der Schwebe sind. Die Größe der Teilchen kann im Nanometerbereich oder in noch kleineren Bereichen liegen.
  • Körper

    Die Beschaffenheit, sofern vorhanden, der geschmacklichen Dichte. Hierzu tragen die Süße, der Alkoholgehalt und die im Wein gelösten Stoffe (Geschmack etc.) bei.
  • lang

    gemeint ist damit der lang anhaltende gute Geschmackseindruck den ein Wein hinterlässt (Abgang)
  • lebendig

    von der Säure angenehm dominierter frischer, junger Wein.
  • leicht

    Wein mit niedrigem Alkoholgehalt
  • Merlot

    Die in vielen Weinbauländern angebaute Rebsorte hat nun auch in Deutschland den Sprung in die Top Ten der Rotweinsorten geschafft. Merlot zählt zu den meist angebauten Rotweinsorten weltweit. Sie wurde bereits im 18. Jahrhundert angebaut. In Deutschland darf die ursprünglich französische Rebsorte erst seit 1997 angebaut werden. Fast 600 Hektar sind in Deutschland mit Merlot bestockt, die meisten Flächen liegen in der Pfalz und in Rheinhessen. Merlot reift relativ früh bei gutem Mostgewicht. Die recht dunklen Weine erinnern an den Geschmack von Pflaumen und schmecken weich und geschmeidig. Das macht sie vielen Weinfreunden zugänglich. Teilweise erfolgt der Weinausbau rebsortenrein, teilweise werden Cuvées mit anderen roten Sorten im Barrique ausgebaut. Die Barriqueweine begleiten adäquat kräftige Gerichte, ein einfacher Merlot eignet sich zu leichteren Gerichten oder kann einfach so getrunken werden. (Quelle: Deutsches Weininstitut)

  • Müller-Thurgau

    Anbau Müller-Thurgau-Reben stehen in fast allen deutschen Anbaugebieten. In sieben von dreizehn deutschen Weinbaugebieten zählen sie gar zu den „Classic“-Rebsorten. Die größten Flächen haben wir in Rheinhessen mit 4.300 und Baden mit 2.600 Hektar; nicht viel weniger sind es in der Pfalz (2.200 ha). In Franken sind rund 1.700 Hektar und an der Mosel gut 1.100 Hektar mit Müller-Thurgau bestockt, an der Nahe 550 Hektar. Die in den achtziger Jahren eingeführte Beschränkung der zulässigen Erträge je Hektar Weinberg hat sich gerade für den Müller-Thurgau, der zu hohen Erträgen neigt, sehr positiv ausgewirkt. Bei geringerem Anschnitt zeigt die Sorte ihr wahres Qualitätspotenzial.

    Bedeutung In der deutschen Weinlandschaft gab der Müller-Thurgau seine Führungsposition in den neunziger Jahren an den Riesling ab. Doch mit einem Flächenanteil von gut 13 Prozent hat der Rivaner nach wie vor eine überragende Bedeutung im deutschen Weinbau. Dass er heute auf 13.100 Hektar wächst, verdankt er unter anderem seinen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und seiner Zugänglichkeit auch für Nichtweinkenner. Zudem stellt die Müller-Thurgau-Rebe keine großen Ansprüche bezüglich des Standorts und gilt als ertragssicher.
    Genuss Die unkomplizierten Weine sind geschmacklich leicht zugänglich und werden aufgrund ihrer harmonischen Charaktereigenschaften gerne getrunken. In der Farbe sind sie blassgelb bis hellgelb und mit einem mittleren Körper. Tragen sie die Bezeichnung Rivaner auf dem Etikett, so kann man davon ausgehen, dass es sich um einen trockenen, eher jugendlichen, leichten und frischen Wein handelt. Müller-Thurgau-Weine sind meist unkomplizierte Alltagsweine und sie eignen sich zu zart-aromatischen Speisen.
    Ausbau/Geschmack Die Rebsorte reift früh und liefert süffige, manchmal blumige, mit einem feinfruchtigen Muskataroma versehene Weine. Die Säure fällt eher mild, bei Weinen nördlicher Herkunft mitunter auch etwas betonter aus. Der Ausbau erfolgt meist in Edelstahltanks, mit denen gut die Frische und der Sortenduft erhalten werden kann. Meist handelt es sich um trockene oder restsüße Qualitätsweine. Der Müller-Thurgau ist – von Ausnahmen abgesehen – kein lagerfähiger Wein und schmeckt in den ersten Jahren nach der Ernte am besten. Hier und da werden auch „sur lie“-Weine angeboten, die bis kurz vor der Abfüllung auf der Feinhefe lagen.

    Geschichte Professor Hermann Müller aus dem Schweizer Kanton Thurgau verdankt sie ihre Existenz und ihren Namen. Müller, der von 1850 bis 1927 lebte, züchtete in der Forschungsanstalt Geisenheim diese Rebsorte. Neuere Genuntersuchungen deuten zweifelsfrei darauf hin, dass ihm dies durch eine Kreuzung von Riesling x Madeleine royale gelang. In der schweizerischen Forschungsanstalt Wädenswil wurde die Sorte weiterentwickelt und 1913 nach ihrem Züchter benannt. Das Synonym Rivaner ist eine Kurzfassung der Worte Riesling und Silvaner. Diese beiden Sorten sah man lange Zeit als Eltern des Müller-Thurgau an. (Quelle: Deutsches Weininstitut)

  • Nase

    Der Duft den der Wein verbreitet.
  • Oechsle

    Maßeinheit für das Mostgewicht von Wein (°Oe)
  • Oenologie

    Die Wissenschaft und Lehre vom Wein, Weinanbau und Weinerzeugung
  • Oxidation

    Einwirkung von Sauerstoff aus der Luft auf den Wein. Teilweise bewusst genutzt da sich Bukett und Farbe des Weines verändern.
  • Portugieser

    Anbau Die Sorte stellt geringe Boden- und Lagenansprüche, ist allerdings weniger für feuchte und schwere Böden geeignet. Auch mit nährstoffarmen Sandböden kommen die Reben gut zurecht. Treten keine Schäden durch Winterfröste ein, gilt der Portugieser als wüchsig und ertragssicher. Die Trauben reifen früh und können als Qualitätswein mitunter schon in der ersten Septemberhälfte geerntet werden.

    Bedeutung Der Portugieser ist hinsichtlich der Anbaufläche nach dem Spätburgunder und dem Dornfelder die dritttwichtigste Rotweinrebsorte in Deutschland. Die Anbaufläche liegt bei 3.500 Hektar; das sind knapp vier Prozent der deutschen Rebfläche. Dabei gibt es deutliche regionale Schwerpunkte des Portugieseranbaus in der Pfalz (1.700 Hektar), in Rheinhessen (1.400 Hektar) und an der Ahr (30 Hektar). Nachdem sich viele Winzer in den 70er Jahren vom Blauen Portugieser verabschiedet hatten, nahm die Anbaufläche im nachfolgenden Jahrzehnt wieder zu und hat sich seit den neunziger Jahren weitgehend stabilisiert.
    Genuss Der Portugieser gilt als unkomplizierter, angenehmer, vollmundiger, süffiger und frischer Schoppenwein. Ohne all zuviel Tannin entwickelt er sich schnell und ist schon im Frühjahr ein harmonischer, gut trinkbarer Wein. Er kann dann auch etwas kühler (Rosé 9 – 13° C und Rotwein 14 – 16° C) angeboten werden. Das verstärkt den erfrischenden Charakter des leichten Rosé- oder Rotweins, der meist eine belebende Säure mitbringt. Im verhaltenen Duft finden wir Anklänge von Beerendüften wie rote Johannisbeere, Himbeere oder Erdbeere, mitunter auch Sauerkirsche oder einen Pfefferton. Der Portugieser kann bei vielen Gerichten ein genügsamer Essensbegleiter sein, zudem hat gerade der Weißherbst als Sommerwein viele Freunde.

    Ausbau/Geschmack Vielfach wird der Traubenmost umgehend oder nach kurzer Standzeit abgepresst und zu Weißherbst ausgebaut. Die hellrote Farbe legt die Verwendung als Weißherbst nahe. Auch die Rotweine vom Portugieser, meist von hellem Rubinrot in der Farbe, sind im Alkohol meist leichter als andere Rotweine.

    Geschichte Die Herkunft des Portugiesers kann nicht eindeutig belegt werden. Der Portugieser ist über Österreich (18. Jahrhundert) nach Deutschland (19. Jahrhundert) gekommen. Johann Philipp Bronner übernahm die Erhaltungszüchtung des Portugiesers, dessen Ursprung in Österreich-Ungarn vermutet wird. Schon im 19. Jahrhundert verdrängte die Sorte viele alte Rebbestände. (Quelle: Deutsches Weininstitut)
  • QbA

    Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete
  • Regent

    Anbau Eine frühe Reife, ein überdurchschnittliches Mostgewicht und eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Winterfrösten lassen den Anbau des Regent auch in Rotweinrandlagen zu. Die pilzresistente Sorte mag jedoch keine kalten, windigen Lagen – hier neigt sie zum Verrieseln. Die Resistenz gegen falschen Mehltau, Oidium und Botrytis ist gut, viele chemische Pflanzenschutzmassnahmen können daher entfallen. Die Blätter sind gegenüber Reblausbefall ebenso resistent wie herkömmliche Rebsorten, die Wurzeln sind anfällig, daher muss die Sorte gepfropft werden.

    Bedeutung Standen die ersten Regent-Reben noch in zahlreichen Versuchsweinbergen, so findet sich die Neuzüchtung inzwischen in fast allen Anbaugebieten. Dass bei der Winzerschaft großes Interesse an Anpflanzungen besteht, zeigt die Sortenstatistik. Allein von 1997 auf 1998 stieg die bestockte Regent – Rebfläche von 70 auf 178 Hektar, im Jahr 2001 waren es schon 650 Hektar. 2002 betrug die Anbaufläche bereits 950 ha und 2004 mehr als 2.000 Hektar. 2006 war mit knapp 2.200 Hektar die größte Anbaufläche erreicht. 2014 betrug sie noch 1.990 Hektar. Damit sind knapp zwei 2 Prozent der deutschen Rebfläche mit Regent bestockt. Die Anbauschwerpunkte liegen in Rheinhessen, der Pfalz sowie in Baden.
    Genuss Zwar sind Weine der Rebsorte Regent erst wenige Jahre auf dem Markt, doch schon lässt sich ein Weinstil ausmachen. Meist sind es durchgegorene, stoffige, beinahe südländische Weine mit einem schmeckbaren Tanningerüst. Die Aromen von Kirschen oder Johannisbeeren erinnern an andere renommierte Rotweinsorten. Hochwertiges Lesegut wird auch im Barrique ausgebaut. Die Weine sind relativ früh trinkreif und begleiten je nach Qualität die herzhafte Vesperplatte, etwa mit Salamiwürsten und gut gereiftem Bergkäse, ebenso gut wie intensiv schmeckende Fleischgerichte mit konzentrierten Saucen, eine Lammkeule, ein Ochsenschwanzragout oder ein Wildgericht. Ausbau/Geschmack Der Regent erreicht Mostgewichte, die gar die des Spätburgunders übertreffen. Die Erträge halten sich wie beim Pinot Noir in Grenzen. Entsprechend gehaltvoll fallen die Weine aus. Die moderaten Säurewerte lassen den Ausbau milder und samtiger Rotweine zu. Bestechend fällt auch die gute Rotfärbung nach der Maischegärung aus.

    Geschichte Mitunter gelingt es den Forschern, eine vielversprechende Rebsorte zu züchten. Die Sorte Regent gehört zu den wenigen erfolgreichen Züchtungen, denen eine rosige Zukunft vorhergesagt wird. Dem Institut für Rebenzüchtung auf dem Geilweilerhof bei Siebeldingen in der Südpfalz gelang im Jahr 1967 die Kreuzung aus (Silvaner x Müller-Thurgau) x Chambourcin. Die französische, etwa 100 Jahre alte Sorte bringt den Resistenzanteil mit ein. Die ersten Kreuzungen mussten über Jahre selektioniert und die besten Einzelstöcke vermehrt werden. Erste Pflanzungen in den Weinbauversuchsbetrieben erfolgten ab 1985. Im Jahr 1993 wurde der Sortenschutz erteilt, zwei Jahre später erfolgte die Eintragung in die Sortenliste, im Jahr darauf die Zulassung für die Qualitätsweinproduktion. (Quelle: Deutsches Weininstitut)

  • Restzucker

    wird in Gramm pro Liter angegeben; ist der nach dem Vergären verbleibende Zuckergehalt des Weines.
  • Riesling

    Anbau Der Riesling ist eine langsam reifende Rebsorte, deren prägendes Element die fruchtige Säure ist. Deshalb ist er prädestiniert für die nördlichen Anbaugebiete, wo er in der späten Herbstsonne seine Reife vollendet. Er stellt die höchsten Ansprüche an die Lage (Energie), dafür aber geringe Ansprüche an den Boden. Je nach Standort (Bodenart und Mikroklima) bringt er sehr unterschiedlich nuancierte Weine. Optimale Bedingungen bieten die wärmespeichernden steinigen Steillagen entlang der Flusstäler.

    Bedeutung Er gilt als das Aushängeschild des deutschen Weinbaus, wie keine andere Rebsorte bestimmt der Riesling das weltweite Image der 13 deutschen Anbauregionen. Deutschland gilt als Heimat des Rieslings, denn immerhin stehen mit über 23.400 Hektar rund 50 Prozent aller Rieslinge der Welt in deutschen Weinbergen. Im Rheingau nimmt der Riesling mit fast 2.500 Hektar fast 80 Prozent der dort verfügbaren Rebfläche in Anspruch. Daneben zählen zu den wichtigsten Riesling-Produzenten die Anbaugebiete Mosel (5.400 Hektar), Pfalz (5.800 Hektar), Rheinhessen (4.400 Hektar), Württemberg (2.100 Hektar), Baden (1.100 Hektar) sowie die Nahe (1.200 Hektar). In elf von dreizehn deutschen Anbaugebieten gehört der Riesling zu den „Classic“-Rebsorten. Genuss Junge leichte Rieslingweine, je nach Gusto trocken bis fruchtig süß, sind ideale Sommerweine.Als Speisebegleiter sind gereifte Rieslinge besser geeignet, ja sogar etwas betagte Riesling Spätlesen zeigen beim Essen wieder etwas von ihrer Jugend. Trockene bis halbtrockene Rieslinge passen besonders gut zu leichten Gerichten, gedünstetem See- und Süßwasserfisch, gekochtem Fleisch mit hellen Saucen, und kleinem Hausgeflügel. Halbtrockene bis liebliche Spätlesen harmonieren gut mit Frischkäse. Fruchtig süße Spätlesen oder edelsüße Auslesen sind vorzügliche Begleiter zu fruchtigen Desserts. Altersgereifte edelsüße Auslesen und Beerenauslesen sind die optimalen Aperitifs zu festlichen Menüs.
    Ausbau/Geschmack Rieslingweine stehen in allen Qualitätsstufen und Geschmacksrichtungen zur Verfügung. Teilweise erfolgt der Ausbau im traditionellen Holzfass. Neben unkomplizierten Alltagsweinen bietet sich eine reiche Auswahl an Prädikatsweinen. In den höheren Qualitätsstufen kommen restsüße oder edelsüße Weine häufiger vor, doch werden auch viele Qualitäts- oder Kabinettweine (insbesondere in den nördlichen Anbaugebieten) zur Kompensation der hohen Säure mit einer dezenten Süße ausbalanciert. Der „typische“ Riesling zeigt eine blassgelbe, ins grünlich-gelbe tendierende Farbe, im Duft dominieren Pfirsich oder Apfel, im Mund spürt man eine rassige Säure. Bei den Rieslingen von Schieferböden spricht man von einer mineralischen Note, manche Weine riechen nach Feuerstein, altersgereifte Gewächse weisen häufig einen interessanten Petrolton auf. Die natürliche Säure bietet ein gutes Potenzial zur Versektung. So finden wir in vielen Betrieben Winzersekte vom Riesling. Edelsüße Beerenauslesen oder Eisweine gehören zu den auch international am höchsten gehandelten deutschen Weinen. Rieslinge sollten frühestens ein Jahr nach der Ernte getrunken werden, viele erreichen ihre optimale Trinkreife erst nach einigen Jahren. Die Lagerfähigkeit von Spitzenweinen ist nahezu unbegrenzt.

    Geschichte Die frühe Verbreitung des Rieslings mit ersten Belegen für das 15. Jahrhundert, der Wuchs, die Größe der Traubenbeeren, die lange Reifezeit und Frostfestigkeit zeigen die Verwandtschaft mit den Wildreben. Die längste Rieslingtradition haben wohl die Winzer im Rheingau und an der Mosel; von dort gibt es historische Dokumente, die auf die Jahre 1435 bzw.1465 zu datieren sind. Hinweise auf die Verbreitung im heutigen Rheinhessen und der Pfalz stammen aus dem ausgehenden 15. und der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Riesling gehört(e) nicht nur heute, sondern auch im 17. und 18. Jahrhundert zu den staatlicherseits empfohlenen Rebsorten. Gerätselt wird nach wie vor über die Namensableitung: Steht das Wort Riesling mit Verrieseln, mit reißender Säure, mit „edles Reis“ oder mit Rusling (dunkles Holz) im Zusammenhang? International ist er als „Rheinriesling“ bekannt, für badische Rieslingweine darf das Synonym „Klingelberger“ verwendet werden. Mit dem Welschriesling, der unter anderem in Österreich, Italien und Slowenien angebaut wird, hat unser „Weißer Riesling“ nichts gemeinsam. (Quelle: Deutsches Weininstitut)

  • Rosé

    Helle Weine aus roten Trauben tragen die Bezeichnung Rosé. Die roten Trauben wurden direkt gepresst und nicht als Maische vergoren.
  • Säuren

    Neben Weinsäure, Apfelsäure, Milchsäure und Zitronensäure wurden in Weinen mittlerweile 50 weitere Säuren aufgefunden u.a.: Ameisensäuren (von Hefen und Schimmelpilzen gebildet), Buttersäure (von Hefe, und Buttersäurebakterien – vermehrt in verdorbenem Wein), Fettsäuren C6 und höher sind Erzeugnisse des Hefestoffwechsels, Oxalsäure kann, ebenso wie die Schleimsäure (von Botrytis durch Pektinabbau und Oxidation der Galacturonsäure) Trübungen bzw. kristaline Niederschläge verursachen, Gluconsäure (gebildet von Botrytis u.a.von anderen Pilzen und von Essigsäurebakterien) Sie wird enzymatisch nachgewiesen und dient als Indiz für Edelfäule
  • Silvaner

    Anbau Seit nunmehr 350 Jahren gibt es ihn in Deutschland – den Silvaner. Derzeit sind in den deutschen Anbaugebieten rund 5.000 Hektar mit Silvaner bestockt, das entspricht einem Anteil von knapp 5 Prozent an der Gesamtrecbfläche. Besonders populär ist der Silvaner in Rheinhessen (2.350 Hektar) und Franken (1.425 Hektar). Diese beiden Anbaugebiete pflanzen zusammen über 75 Prozent des Silvaners in Deutschland an.
    Bedeutung Bereits 1659 wurden Silvaner-Rebstöcke erstmals in Castell bei Würzburg gepflanzt. Schnell sprachen sich seine Vorzüge herum. Die größte Silvaner-Region ist Rheinhessen, wo der Rebsorte rund 9 Prozent der Fläche gewidmet sind. Silvaner gilt als eine der Leitrebsorten Rheinhessens, deren Qualitätspotenzial Jahr für Jahr ausgelotet wird. Seit den 80er Jahren wird unter dem Label „RS-Rheinhessen-Silvaner“ ein moderner trockener Silvaner­typ ausgebaut. Die Erzeugung von „RS“ unterliegt strengen Qualitäts­richtlinien, deren Prüfung sich die Weine Jahr für Jahr unterziehen müssen. Das Anbaugebiet mit dem höchsten Silvaner-Anteil ist Franken, wo die Rebsorte auf rund einem Fünftel der Rebfläche wächst. Im Rebsortenspiegel der Region rangiert der Silvaner auf Platz Zwei. Je nach Terroir und Mikroklima kommt dem Silvaner in den einzelnen fränkischen Betrieben jedoch noch eine deutlich höhere Bedeutung zu. Denn auf den Muschelkalk- und Keuperböden bringt die fränkische Vorzeigerebsorte ganz besondere Weine hervor.
    Geschmacksvielfalt Silvaner ist Vielfalt. Ein unkomplizierter Sommerwein, ein geschmeidiger, cremiger Barriquewein, ein gut entwickeltes, elegantes und lebhaftes Grosses Gewächs oder ein intensiver lang anhaltender Edelsüßer. Alles ist möglich. Die Rebsorte spiegelt perfekt sein Terroir wieder und verbindet die erdigen Töne mit zarten fruchtigen Aromen und bekömmlicher Säure. Vom Alltagswein bis hin zum eleganten Essensbegleiter Charakteristisch für Silvaner-Weine ist ein feiner Duft, der an Kräuter oder auch Stachelbeeren erinnert und manchmal vom Aroma frischen Heus begleitet wird. Es sind in der Regel leichte Weine mit dezent-duftigem Aroma, die nicht zuletzt wegen ihrer milden Säure sehr geschätzt sind. Quali­fizierungs­maßnahmen im Wein­berg bringen zudem geschliffene und elegante Tropfen in höheren Prädikats­stufen hervor, die nicht nur zu Spargel und Fisch sehr gut harmonieren. Auf schweren Böden kann sich der Silvaner zu einem körperreichen Wein entwickeln, der eine gewisse Opulenz und einen ausgeprägten Duft von reifen Birnen und Artischocken mitbringt und so auch als Begleiter zu gehaltvolleren Speisen willkommen ist.

    Geheimnisvolle Herkunft Silvaner – der Klang allein öffnet viele Möglichkeiten über die Herkunft der Rebe. Jahrelang hatten Wissenschaftler über den Ursprung der Rebsorte gerätselt. Stammt sie aus Transsilvanien oder aus Silvan, einer kleinen Stadt in Mittelasien oder lässt der Name auf eine römische Abkunft schließen. Heute zeigen genetische Untersuchungen, dass der Silvaner eine Kreuzung aus Traminer, einer der ältesten bekannten Rebsorten, und der autochthonen Sorte „Österreichisch Weiß“ ist. Damit scheint seine Herkunft aus der Alpenregion gesichert zu sein.

    Neue Heimat Mikroklima, Ausrichtung und Zusammensetzung des Bodens beeinflussen die Entwicklung und das Wachstum der Trauben. Die neue Heimat des Silvaners, mit Ihren schweren lehmig-gipsigen Böden gab der weitgehend unbekannten Rebsorte ein eigenes Profil. Der Silvaner wurde ein richtiger Casteller, für den man nicht nur Wegweiser aufstellt, sondern sogar ein Denkmal setzt. Er ist neben dem Riesling die deutsche Rebsorte schlechthin. Bis in die 70er Jahre war er die meistgepflanzte Sorte Deutschlands. Heute, in den besten Lagen Frankens gepflanzt, zieht er mehr und mehr das Interesse der Weinjournalisten und Kritiker auf sich – weltweit.
    Ein Österreicher Der Silvaner hat wahrscheinlich dank der Zisterzienser Mönche seinen Weg nach Franken gefunden. Das in der Region bekannteste Kloster in Ebrach pflegte Handelsbeziehungen bis nach Österreich. Damals ahnte noch niemand, dass sich dieser Österreichische Import zum Botschafter des Frankenweins entwickeln sollte. Teure Pflanzung Am 5. April 1659 beauftragte Johann Georg Körner, Gräflich Castell’scher Amtmann, den Boten Michel Saueracker 25 Fechser Silvaner aus dem nahen Obereisenheim zu holen. Sie kosteten mit 8 Schilling und 3½ Pfennig doppelt soviel als die gängigen Sorten. Am Mittwoch nach Ostern, dem 6. April, wurden sie in der Lage Schlossberg in Castell gepflanzt. Das ist die erste belegte Pflanzung in Franken und in Deutschland. (Quelle: Deutsches Weininstitut)
  • Spätburgunder

    Anbau Die edle und sehr alte Sorte verlangt viel Sorgfalt und stellt hohe Ansprüche an Klima und Boden. Am besten gedeiht sie in sogenannten Rieslinglagen, also besten Lagen. Sind die Wuchsbedingungen gut, läuft sie zur Hochform auf und lohnt die Mühe mit den schönsten Rotweinen der Welt.

    Bedeutung In Deutschland sind fast 11.800 Hektar Rebfläche mit der Sorte Spätburgunder bestockt, das entspricht einem Anteil von mehr als zehn Prozent an der Gesamtrebfläche. Winzer und Verbraucher favorisieren die Sorte zunehmend. Seit Beginn der 90er Jahre wuchs die Spätburgunderfläche um mehr als 3.000 Hektar an. Die meisten Reben dieser Sorte stehen in Baden (über 5.500 Hektar) – mit einem Schwerpunkt am Kaiserstuhl – und in der Pfalz (1.660 Hektar). Daneben zählen Rheinhessen (1.450 ha), Württemberg (1.300 ha) sowie der Rheingau (400 ha) und die Ahr mit mehr als 350 Hektar zu den wichtigen Anbaugebieten für Spätburgunder. In zehn Anbaugebieten zählt er zu den Classic-Rebsorten.
    Genuss Spätburgunderweine schmecken vollmundig und samtig und haben ein fruchtiges Aroma und Nuancen von Mandel. Der typische Spätburgunder hat einen leicht süßlichen Duft nach roten Früchten, von Erdbeere über Kirsche und Brombeere bis hin zur schwarzen Johannisbeere. Bei Barriqueweinen kommen Vanille-Zimt-Anklänge hinzu. Man unterscheidet den klassischen und den modernen Typ. Traditionell wurden die besten Spätburgunder aus hochreifen Trauben gewonnen, waren nicht sehr farbintensiv, mild, gerbstoffarm und von rostroter Farbe. Neben diesem klassischen Typ gewinnt der moderne Spätburgunder mit kräftigem Rot, mehr Gerbstoff, weniger Säure und häufig kurzer Lagerung im kleinen Eichenfass immer mehr an Bedeutung. Spätburgunder Rotweine sind ideal für die kühlere Jahreszeit. Man trinkt sie chambriert auf 16 bis 18 Grad. Kräftige Varianten begleiten am besten Braten oder Wild oder auch eine Käseplatte. Weißherbst gefällt zu Vorspeisen und weißem Fleisch, in Auslesequalität auch als Aperitif.

    Ausbau/Geschmack Die Sorte wird vornehmlich als trockener Rotwein ausgebaut, teilweise auch mit einer gewissen Restsüße. Hin und wieder findet man auch Roséweine vom Spätburgunder und auch Sekt. Werden die Trauben nach der Lese sofort abgepresst, so lässt sich aus dem hellen Saft ein „Blanc de Noirs“, ein Weißwein aus dunklen Trauben herstellen. Höhere Qualitäten bauen viele Produzenten auch im Barriquefass aus.

    Geschichte Die Rebsorte Spätburgunder oder Pinot Noir zählt zur Burgunderfamilie. Diese gehört wohl zu den frühesten aus den Wildreben im westlichen Mitteleuropa ausgelesenen Sorten. Karl der Dicke brachte die Sorte 884 an den Bodensee. Im 13. Jahrhundert wurde sie im Rheingau gepflanzt. Im 16. Jahrhundert stand sie vermutlich auch in der Pfalz. Im 18. Jahrhundert soll die Sorte aus dem Burgund an die Ahr gebracht worden sein. Einen Aufschwung erfuhr die Sorte vor 150 Jahren mit der Ausweitung der Sektproduktion, für die man reine Burgunderweinberge anpflanzte. Als Synonyme werden die Begriffe „Pinot Noir“ und in Teilen Badens „Klevner“ benutzt. (Quelle: Deutsches Weininstitut)

  • St. Laurent

    Anbau Die Sorte treibt früh aus (Gefährdung durch Maifröste) und reift zeitig. Insofern werden nur mittlere Lagen beansprucht. Allerdings lassen kühle Lagen die Säurewerte auf zu hohem Niveau verharren. Tiefgründige Böden sind ebenso geeignet wie kalkhaltige. Eine weiträumige, luftige Erziehung verhindert zu frühe Traubenfäule. Dadurch kann die Säure von 8 bis 10 Promille bei längerem Zuwarten im Herbst am Stock noch etwas abgebaut werden. Der Ertrag fällt mit 70 bis 80 hl/ha mittel aus. Das durchschnittliche Mostgewicht erreicht beachtliche 80 Grad Oechsle.

    Bedeutung Heute liegt das Hauptverbreitungsgebiet des Saint Laurent in Österreich. Einem Südpfälzer Winzer ist es wohl zu verdanken, dass die wertvolle Rebsorte auch in Deutschland erhalten blieb und nun eine Renaissance erleben darf. Der vermutlich letzte in Deutschland noch vorhandene Rebstock wäre beinahe in den sechziger Jahren in der Rebschule Rhodt ausgehackt worden. Nach einigen Jahren der Erhaltungszüchtung hatten die Rebschulen wieder Pflanzmaterial. Seitdem wuchs die Saint Laurent – Fläche beständig. Beinhahe jeweils zur Hälfte teilen sich rheinhessische und pfälzische Winzer mit jeweils knapp 300 Hektar die bundesweite Anbaufläche von 653 Hektar. Weitere Anbaugebiete sind die Nahe, Baden und die Mosel. Dieser Wert ist seit 2005 weitgehend stabil.
    Genuss Da in den meisten Fällen die Winzer die Rebsorte als Ergänzung ihres gehobenen Rotweinangebots sehen, handelt es sich bei den Saint Laurent Weinen meist um anspruchsvolle Tropfen, die sich gut zur Sonntagstafel eignen. Je nach Fruchtigkeit und Dichte passen sie eher zu leichteren oder kräftigeren Gerichten bis hin zu Wild und reifem Käse. Ausbau/Geschmack Hochgrädige Moste mit guten Extrakt- und Säurewerten lassen meist kräftige und gleichzeitig frisch – fruchtige Rotweine entstehen. Verschiedentlich werden höhere Qualitäten auch im Barrique ausgebaut. In der Farbe sind sie tiefrot. Mitunter lassen sich in den fruchtigen Weinen Aromen von Holunderbeeren oder von Wildkirschen erkennen.

    Geschichte Der Rebveredler Carl Bronner sorgte für eine gewisse Verbreitung der Sorte. Ob im Elsass die Heimat des Saint Laurent festzumachen ist oder in einem anderen Teil Frankreichs, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Ihren Namen erhielt die rote Traubensorte möglicherweise durch den Kalenderheiligen St. Laurentius. Er gilt im übrigen auch als Schutzpatron der Köche. Dessen Gedenktag fällt zumindest mit dem Beginn der Traubenreife des Saint Laurent (10. August) zusammen. Der Saint Laurent wurde lange Zeit als Spielart des Spätburgunders eingeordnet, doch neuerdings wird er als eigenständige Rebsorte apostrophiert. (Quelle: Deutsches Weininstitut)

  • Sulfite

    Schon bei der Vergärung des Weines entsteht auf natürliche Weise bis zu 40mg/Liter Sulfit, “schwefelfreien” Wein gibt es daher nicht. Darüber hinaus setzen wir unseren Bioweinen noch Schwefeldioxid in geringen Mengen zu, denn auf Grund seiner hervorragenden antimikrobiellen und antioxidativen Eigenschaften ist er ein unverzichtbarer Helfer in der Herstellung guter Weine und als solcher auch schon seit der Antike in Gebrauch. Nicht nur wirkt es dem Gedeihen von Bakterien und Mikrooranismen, es spielt auch eine wichtige Rolle in der Verlangsamung der Oxidation (Braunwerden des Weines) und stabilisiert die Polyphenole, denen diverse positive Effekte nachgesagt werden. Im Schnitt werden insgesamt 100-170 mg pro Liter nicht überschritten, eine Menge, die der Körper leicht verarbeiten kann, denn er ist den Umgang mit Sulfiten gewohnt. Wir produzieren jeden Tag mehr als 2000mg Sulfite im Körper, aus den Nahrungseiweißen, die wir zu uns nehmen. Somit ist die Menge, die Sie durch Wein zu sich nehmen, erheblich geringer als die “endogegen” Sulfite. Dennoch sollten Menschen mit einer bekannten Unverträglichkeit gegenüber Sulfiten den Konsum von Wein weitestgehend meiden.
  • Tannin

    (franz Tanin = Gerbstoff); Tannine kommen unter anderem in den Kernen und Schalen der Weintrauben vor. Während der Maischegärung gelangen sie in den Wein. Tannin verleiht dem Wein eine charakteristisch rauhe Note, die Adstringenz. Durch Lagerung des Weines wird der Geschmack des Weines verdelt. Die Tannine gehen gehen durch Polymerisation mit Farbstoffmolekülen (Anthocyane) langekettige Verbindungen (Polymerisaten); hierdurch wird die Adstringenz deutlich gemildert
  • Terroir

    Damit werden zusammenfassend alle Faktoren des Standortes einer Rebe, die auf die Individualität eines Weines einwirken bezeichnet (Lage, Klima, Bodenbeschaffenheit). Zusammen mit der Erfahrung und dem Können des Winzers entsteht der unverwechselbare Charakter eines Weines.
  • Trester

    Pressrückstände der Weintrauben (Schalen, Kerne, Rappen). Trester findet Verwendung als Futtermittel, Dünger oder zum Brennen von Bränden.
  • vegan

    Normalerweise wird zur schnellen Klärung der frischen Moste nach der Ernte, und zur Entfernung unerwünschter Phenole, Gelatine eingesetzt. Gelatine wird aus dem Bindegewebe von verschiedenen Tieren, insbesondere Schweinen und Rindern gewonnen. Eigentlich ein Produkt, das im Weinbau nichts zu suchen haben sollte. Das haben wir uns auch gedacht und uns auf die Suche nach einem Ersatz gemacht. Wir haben schließlich ein biologisches Produkt auf Erbsenbasis gefunden, das vegan ist und unseren hohen Qualitätsansprüchen genügt. Wir freuen uns daher sagen zu können, dass alle unsere Bioweine, -säfte, Sekt und Secco seit 2012 ohne tierische Produkte hergestellt werden und somit auch den Ansprüchen vegetarischer und veganer Ernährung genügen.
  • Verschneiden

    Das Mischen verschiedener Weine zur Erlangung der gewünschten Attribute eines Weines.
  • Vinifikation

    Weinbereitung
  • Vorlauf

    eigentlich Fachwort aus der Destille, das erste Produkt, meist mit stechend scharfem Geruch, enthält Methylalkohol und ist daher nicht für den Verzehr geeignet.
  • Vorlese

    Das vorherige Auslesen per Hand, um schlechte Trauben zu entfernen oder um den verbleibenden Trauben die Möglichkeit zu geben, höhere Zuckergehalt zu gewinnen.
  • Weißburgunder

    Anbau Die Ansprüche des Weißburgunders an Boden und Klima deuten auf die Verwandtschaft mit dem Spätburgunder hin. Diese Ansprüche sind hoch: bevorzugt werden warme, möglichst tiefgründige und kräftige Böden sowie exponierte, trocken-warme Lagen. Die Sorte bereitet im Anbau wenig Probleme und kann durch eine lange Reifezeit hohe Mostgewichte erreichen.

    Bedeutung Nicht nur hier zu Lande, sondern auch bei unseren Nachbarn ist der Weißburgunder vertreten. In Frankreich heißt die Sorte Pinot Blanc, in Italien Pinot Bianco, auch in Österreich, der Schweiz oder Slowenien ist die Sorte verbreitet. Die deutschen Winzer entdecken mehr und mehr den Wert dieser eleganten Rebsorte. Knapp 4.800 Hektar oder 4,7 Prozent der deutschen Rebfläche sind derzeit mit der Sorte bestockt, die überall dort gedeiht, wo es für den Riesling schon zu heiß ist. Seit mehreren Jahrzehnten beobachten wir einen stetigen Aufwärtstrend, eine Verdoppelung der Rebfläche innerhalb des letzten Jahrzehnts. Baden gilt mit mehr als 1.400 Hektar als eine Hochburg des Weißburgunders, ebenso Rheinhessen und die Pfalz mit jeweils mehr als 1.100 Hektar. Erwähnenswerte Bedeutung besitzt der Weiße Burgunder auch an Mosel (300 Hektar) und Nahe (270 Hektar).
    Genuss Elegante Weißburgunder in der trockenen Geschmacksrichtung, mit frischer Säure und feiner Frucht sind ideale Menüweine. Neben leichten Sommerweinen finden sich kraftvolle Abfüllungen bis hin zur trockenen Auslese. Nicht übertrieben alkoholreich, besitzt der Weißburgunder ein dezentes Aroma, das häufig an grüne Nüsse, Apfel, Birne, Quitte, Aprikose, Zitrusfrüchte oder frische Ananas erinnert. Mäßiger Körper und eine angenehm erfrischende Säure zeichnen ihn als vielseitig verwendbaren Menüwein aus. Er ist damit gut geeignet zu Meeresfrüchten, Fisch, Kalb- und Schweinefleisch sowie Geflügel, oder einfach als gut gekühlter Terrassenwein. Extraktreichere Varianten und Barriqueweine passen auch zu Lamm oder zarten Gerichten vom Jungwild.
    Ausbau/Geschmack Der Weißburgunder präsentiert sich im Glas blass- bis hellgelb, im Duft zart und verhalten. Typisch ist sein leicht nussiges Aroma. Trocken ausgebaut passt er mit mittlerem bis kräftigem Körper und einer feinrassigen Säure zu vielen Speisen. Im Spät- und Auslesebereich werden auch Barriquefässer zum Ausbau benutzt. Zudem sind edelsüße Weine und erfrischende Weißburgundersekte in begrenzter Anzahl verfügbar.

    Geschichte Der Blaue Burgunder (Pinot Noir) wird als Urform des Burgunders angesehen. Beim Grauburgunder handelt es sich um eine helle Knospenmutation des Blauen Spätburgunders, der Weiße Burgunder kann als Fortsetzung dieser Mutation über den Grauen Burgunder betrachtet werden. Bis zum Beginn der Traubenreife lassen sich diese drei echten Burgundersorten kaum unterscheiden, mit zunehmender Reife entwickeln sich die Ausprägung der Traubenfarbe und die Duft- und Geschmackskomponenten. Nachweislich bekannt ist der Pinot Blanc seit dem 14. Jahrhundert. (Quelle: Deutsches Weininstitut)

  • Zucker

    im Traubenmost sind vor allem Glucose (Traubenzucker) und Fructose (Fruchtzucker) enthalten. Die Glucose wird durch enzymatischen Abbau der Hefe in Alkohol und CO² umgewandelt.