In den vergangenen Jahren, Sie erinnern sich wahrscheinlich, gab es Aufschreie als in sämtlichen Medien die Einsätze von Spritzmitteln mit neonikotinoiden Wirkstoffen thematisiert wurden. Dabei handelt es sich um ein Nervengift, welches Bienenstände im großen Stil dezimieren kann und eine Gefahr auf unser Ökosystem darstellt. Bienen waren auf einmal wieder in aller Munde.
Biene zu sein, ist schon ein anstrengender Job. Man schuftet den ganzen Tag für Pflanzen, andere Tiere und die Menschen, bis die einem nicht nur den Honig unter dem Hintern wegstibitzen sondern auch noch den Garaus machen.
…aber Maja nicht alle Menschen sind so
Es gibt kaum noch unbewirtschaftete Flächen mit einem entsprechenden Blüten- und Nahrungsangebot. Weinbergsflächen hätten eigentlich großes Potential für artenreiche Begrünungen, jedoch zeigen sich solche in der Praxis eher selten. Kosten für Saatgutmischungen oder die Betrachtung der Begrünungspflanzen als Wasser- und Nährstoffkonkurrenz zur Weinrebe könnten vielleicht die Gründe für Koleginnen und Kollegen sein, sich gegen eine Mischung zu entscheiden.
Die Weinbergsflächen, in denen sich hingegen eine artenreiche Begrünung befindet, wie beispielsweise eine Bienenweidemischung, fallen garantiert auf. Nicht nur weil sie die Landschaft farblich bereichern sondern weil sie insbesondere von verschiedenen Tierarten, wie Bodenbrütern, Schmetterlingen und Bienen besiedelt bzw. als Nahrungsquelle genutzt werden.
Ein Bienenhotel in der Weinkiste
Oftmals müssen die Bienen Kilometer weit fliegen um fündig zu werden und Unterschlüpfe sind auch noch rar. Die Lösung: Bienenhotels – und dabei kann wirklich jeder mithelfen. Der Bau eines Hotels macht Laune, beschäftigt die Kinder und verschönert nicht nur die Weinberge und die Landschaft sondern auch den Garten am Haus.
Letztens kam meine Tochter mit einem eiligen Projektauftrag von der Schule nach Hause. Sie erzählte mir, dass sie ein Bienenhotel bauen wolle und bat mich um Hilfe. Hhm…gut, wir nehmen einfach Materialien, die wir hier haben, sagte ich ihr.
- eine Bohrmaschine mit verschiedenen Bohrern
- ein Akkuschrauber und Schrauben
- eine Säge
- Holzplatten
- trockene Baumstämmchen
- ein Stück von einem alten Holzbalken
- Holzfasern
- Tannenzapfen
- einen Backstein
- und eine Weinkiste
Die Weinkiste gab uns die Form und Größe des Bienenhotels vor. Wir stellten sie hochkant und legten zunächst den schweren Backstein hinein. Danach sägten wir das Holz auf die entsprechende Länge und bohrten überall Löcher mit 6er und 8er Bohrern hinein, auch in den Holzbalken. Dannach wurden die Zwischenräume mit Holzfasern gepolstert und mit Tannenzapfen ausgestattet. Zum Schluss setzten wir der Weinkiste noch Dach auf und verschraubten es – schließlich sollte es ja auch zum Übernachten einladen. Der Dachboden wurde ebenfalls mit den Naturfasern und Tannenzapfen versehen. Et voilà unser Weinkisten-Upcycling zum Bienen- und Wespenhotel.